Ein Tag als Katzentrainerin
Was macht eine Katzentrainerin eigentlich?
Mein Tag beginnt eigentlich wie bei vielen anderen. Der Wecker klingelt und mich begrüßen von beiden Seiten zwei schnüffelnde Gesichter mit ihren Schnurrhaaren. Fütterzeit! Während der Filterkaffee läuft, füttere ich meine vier ausgehungerten Fellpopos und werfe einen Blick auf mein Handy. Ich finde ein paar Nachrichten von Gruppenmitgliedern auf Facebook. Ein wenig Zeit habe ich noch, bevor das erste Training des Tages startet. Schnell noch die Nachrichten auf WhatsApp checken, E-Mails abfragen und schon geht es los. Mit meiner Tasse Kaffee in der Hand starte ich das erste Zoom-Meeting des Tages.
Heute trainiere ich mit L., die 2 Katzen aus dem Tierschutz adoptiert hat. Die beiden waren anfangs sehr schreckhaft aber machen tolle Fortschritte. Eine der beiden hatte vor einigen Wochen einen Schreckmoment, weshalb wir und Zeit nehmen und das Vertrauen von Grund auf aufbauen. Mittlerweile frisst die besonders scheue Katze aus der Hand und wird immer neugieriger. Wir besprechen neue Übungen und ich zeige L. über die Kamera, wie sie die Übungen umsetzt. Die Katzen machen heute besonders gut mit. Wir vereinbaren einen neuen Termin treffen uns erneut in einer Woche. Kurze Pause – Zeit, für einen Schluck Kaffee.
Bis zum Mittag treffe ich weitere Katzenbesitzer:innen zum Training über Video. Eine davon hat einen sehr aktiven und unruhigen Kater. Er darf gerade lernen, sowohl körperlich als auch mental zur Ruhe zu kommen. Wir atmen tief durch und sorgen erst dafür, dass auch die zweibeinige Katzenmami Ruhe ausstrahlt. Denn ihr kleiner Wirbelwind ist sehr sensibel.
Am Nachmittag freue ich mich darauf, neue Katzenbesitzer:inenn kennenzulernen. Für das erste Gespräch nehme ich mir gerne etwas Zeit, um die Person, deren Katzen und die aktuellen Herausforderungen kennenzulernen. Oft stecken große Sorgen hinter den Problemen und es ist mir wichtig, ein offenes Ohr dafür zu haben. Je nachdem, um was es geht, besprechen wir, welcher Lösungsansatz gerade am besten passt. Manchmal reicht ein ausführlicheres Beratungsgespräch. In anderen Fällen sollten wir weiter in die Tiefe gehen und ein Training zur Verhaltenstherapie starten. Denn Verhalten ist meist erlernt und kann wieder umgelernt werden. In der Einzelbetreuung lernen Katzenbesitzer:innen nicht nur, wie sie ein Training aufbauen, sondern was hinter den einzelnen Übungen steckt. Sie werden quasi zu ihren eigenen, persönlichen Katzentrainer:innen ausgebildet.
Mich nehmen die Sorgen der Katzenbesitzer:innen mit und ich bin froh, dass ich Hilfe bieten kann. Das Verhalten der Katzen hat immer einen Grund und wir können die gesetzten Ziele gemeinsam erarbeiten.
Zwischendurch sind auch meine eigenen Katzen dran. Sie lieben das Tricktraining! Aber auch ich habe immer wieder Baustellen, die ich bearbeite. Meine Mimi hatte aufgrund ihrer Arthrose und Schmerzen einige Auseinandersetzungen mit meinem neusten Zugang Minu. Die beiden dürfen gerade lernen, miteinander zurechtzukommen. Mimi ist mit der tierärztlichen Behandlung wieder mobiler und schmerzfrei, was sich auch im Training zeigt. Sie ist geduldiger und mutiger. Kurze Trainingseinheit, dann schnappe ich mir eine neue Tasse Kaffee und gehe wieder in mein Büro. Dort wartet Barny schon auf mich. Er will schließlich auch ein paar Leckerlis abbekommen.
Jetzt startet der Klickerkurs für Anfänger. Wir sind in der dritten Woche (der Kurs geht über 6 Wochen) und ich bin schon sehr gespannt. Denn heute analysieren wir gemeinsam die Persönlichkeiten unserer Katzen und besprechen, wie wir im Training mit der jeweiligen Persönlichkeit eingehen können. Danach lernen die Teilnehmer:innen, wie ihre Katzen die Pfote geben. Es ist schön zu sehen, wie toll die Übungen umgesetzt werden!
Danach sollte ich noch etwas Organisatorisches erledigen. Schließlich gehört Büroarbeit zur Selbstständigkeit dazu. Meine Gedanken schweifen etwas ab und mir fällt etwas ein, das eine Katzenbesitzer:in in unserem Erstgespräch gesagt hat. Das Thema ist spannend und wichtig – also gleich mal eine Video dazu planen und Notizen für den nächsten Blog-Artikel aufschreiben. Die Büroarbeit darf etwas warten. Zeit für Kreativität!
Abends lege ich mein Handy weg und kuschel mich mit meinen Fellnasen auf das Sofa. Ich freue mich aber schon auf morgen – denn es starten wieder neue Katzenbesitzer:innen mir ihrem ersten Training!
Willst du mehr darüber wissen, wie eine Trainingsstunde abläuft? Nimm ganz einfach Kontakt zu mir auf!