Katzenmobbing

Regeln Katzen alles unter sich?

3 Dinge, die du wissen solltest

Eines der häufigsten Probleme, die mir als Katzentrainerin begegnen: die Katzen vertragen sich nicht!

Das Internet ist voll von Ratschlägen. Leider ist auch viel Mist dabei. Oft wird dazu geraten: “Lass die Katzen das unter sich regeln. Lass sie einfach machen. Sie müssen die Rangordnung festlegen!“

Eine lineare Rangordnung wie bei Hunden gibt es unter Katzen nicht. Sie leben in sozialen Gruppen, deren Dynamik sich ständig verändern kann. Wird eine Katze in der Gruppe verjagt, angestarrt und in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt, liegt es nicht an einem Dominanzverhalten. In solchen Fällen sprechen wir von Katzenmobbing.

Mobbing entsteht unter anderem durch charakterliche Unterschiede aber ist keinesfalls aussichtslos.

3 Fakten, die du kennen solltest

Eine gemobbte Katze leidet

Wir sprechen von Mobbing, wenn eine Katze durch eine andere Katze in ihrer Lebensqualität und Handlungsfreiheit eingeschränkt wird. Dabei erlebt die gemobbte Katze psychischen und körperlichen Stress. Gemobbte Katzen trauen sich oft nicht mehr in bestimmte Räume, werden von der Katzentoilette verjagt und verbringen den Alltag unter Anspannung bis hin zur Angst. In extremen Fällen führt das zu Unsauberkeit, Rückzug und sogar körperlichen Krankheiten.

Katzen nehmen die (emotionale) Welt anders wahr als wir Menschen

Manchmal fallen Mobbingsituationen lange nicht auf. Viele Katzenbesitzer:innen glauben, dass es zum Katzenleben dazugehört, wenn sich Katzen raufen und jagen. In einem gesunden Maße ist es auch völlig in Ordnung. Oft werden Signale der Katzen nicht wahrgenommen oder falsch interpretiert. Auch wenn die Situation harmlos erscheint, leiden manche Katzen massiv. Das wird oft erst bemerkt, wenn Katzen plötzlich anfangen, unsauber zu werden, zu fauchen/schreien oder sich nur noch nachts heraustrauen. Achte darauf, ob eine deiner Katzen der anderen Wege versperrt, sie von beliebten Plätzen verjagt oder direkt anstarrt.


Verhalten, auch das Mobbing. ist erlerntes verhalten. Das bedeutet, es kann umgelernt und damit gelöst werden.


Mobbingverhalten ist erlernt

Alle Verhaltensweisen der Katze hat sie in ihrem Leben erlernt. Das bedeutet, dass auch das Mobbingverhalten umgelernt und damit gelöst werden kann.

Die mobbende Katze hat gelernt, dass sie die andere Katze ärgern kann, ohne negative Konsequenzen daraus zu ziehen. Und die gemobbte Katze lernt, dass Abwehrversuche, wie Fauchen oder Knurren nicht weiterhelfen. Die gemobbte Katze lernt nach einiger Zeit, dass der sicherste Weg die Flucht ist. Sie rennt, versteckt sich und leidet unter extremen Stress.

Dieses Verhalten können wir Katzenbesitzer:innen beeinflussen! Mit gezielten Übungen lernt die gemobbte Katze, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und mit Konfliktsituationen umzugehen. Die mobbende Katze darf lernen, dass andere Katzen ihre Grenzen haben und das diese respektiert werden müssen.

Katzenmobbing wird ohne das Eingreifen durch die Katzenbesitzer:in schlimmer und schlimmer. Es liegt an uns, diesen Teufelskreislauf zu durchbrechen und unsere Katzen zu unterstützen. Katzen abzugeben sollte der letzte Ausweg sein und ist in der Regel nicht nötig. Denn wir können Katzenmobbing dauerhaft durch gezieltes Training lösen.

Lasst uns ein sicheres Zuhause für unsere Lieblinge schaffen. Jede Katze hat es verdient, sich (angst-) frei in ihrem Lebensraum zu bewegen und ihr Leben zu genießen.

Du bist dir nicht sicher, ob deine Katze Unterstützung braucht? Nimm jetzt Kontakt auf und lass dich unverbindlich beraten!


Ähnliche Beiträge