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Warum miaut meine Katze?

Was kannst du tun, wenn dich deine Katze nachts wachhält?

Es fängt im Kittenalter an

Kitten kommen blind und hilflos zur Welt. Sie sind komplett auf die Mutterkatze angewiesen und verbringen die ersten Wochen in ihrem Nest. Das Miauen ist in dieser Phase überlebenswichtig, da die Kitten mit den Lauten ihre Katzenmama rufen, auf sich aufmerksam machen können und ihre Bedürfnisse äußern. Nach wenigen Wochen lernen Kitten bereits, sich mit Beutetieren selbst zu versorgen. Sie werden unabhängiger und lernen, selbstständig zu überleben. Das Miauen brauchen sie also nicht mehr, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Erwachsenenalter kommunizieren Katzen vorwiegend über Körpersprache und Gerüche. Nur bei Konflikten oder Konfrontationen kommt es auch unter Katzen zu Lauten, wie Fauchen oder Knurren. Woher kommt es also, dass unsere (Haus-) Katzen miauen?

Kommunikationsmittel

Katzen lernen sehr schnell, dass wir Menschen eine andere Sprache sprechen. Wir nutzen die verbale Kommunikation und reagieren vor allem auf direkte Ansprache oder Berührungen. Katzen hingegen zeigen aus ihrer Sicht deutliche Signale durch ihre Körperhaltung und Mimik. Doch häufig nehmen wir Menschen diese Art der Kommunikation nicht ausreichend wahr. Katzen sind sehr lern- und anpassungsfähig und merken schnell, dass ihre lieben Zweibeiner viel schneller reagieren, wenn sie Laute von sich geben.

Hunger

Wenn du die Futterdose aufmachst und den Napf befüllen möchtest, schlängelt deine Katze bereits um deine Beine und freut sich auf ihre Mahlzeit. Sie wird ungeduldig und zeigt ihre Vorfreude durch lautes Miauen. Bekommt sie letztendlich ihr Futter, wird ihr Verhalten bestärkt. Denn sie verknüpft, dass nach ihrem lauten, herzzerreißenden Miauen das Futter an den gewohnten Platz kommt und sie sich ihren Bauch vollschlagen kann. Vielleicht sitzt deine Katze auch vor der verschlossenen Küchentür und möchte dich dazu bewegen, ihr endlich die heißbegehrten Leckerlis aus dem Schrank zu holen.

Meckern

Viele Katzen mögen es nicht, hochgehoben oder an bestimmten Stellen berührt zu werden. Manchmal können Gelenkprobleme oder Schmerzen dahinterstecken. Beim Hochheben oder Halten verspüren manche Katzen einen Kontrollverlust und möchten der unangenehmen Situation entkommen. Wenn deine Katze in solchen Situationen miaut oder schreit, sind ihre Laute oft erste Warnsignale. Ihr passt gerade etwas nicht. In manchen Fällen folgt ein Fauchen und Knurren oder die Katze fängt an zu zappeln und sich körperlich zu wehren. Das passiert, wenn deine Katze merkt, dass du nicht auf ihre bisherigen Warnsignale reagierst.

Übrigens: Das Halten und Hochheben deiner Katze kannst du mit ihr üben! Deine Katze kann lernen, beim Halten ruhig und entspannt zu bleiben. Das ist vor allem wichtig, wenn du deine Katze aus einer gefährlichen Situation holen möchtest oder sie beim Tierarzt untersucht werden muss.
Aufmerksamkeit

Da unsere Katzen gelernt haben, dass wir sehr schnell auf Jammern und Lärm reagieren, nutzen es manche Katzen gezielt aus. Denn in den meisten Fällen erreicht sie damit, dass ihre Zweibeiner aufstehen oder wach werden und auf ihr Miauen reagieren.  Viele Haus- und Wohnungskatzen sind unausgelastet und fangen an sich zu langweilen. Sie rufen laut durch die Wohnung und fordern damit Aufmerksamkeit ein. Diese bekommen sie meistens auch, sei es durch Füttern, Spielen, Hochheben oder einfach nur Zurückreden. Sobald du auf ihr Miauen und Jammern reagierst, erreicht sie mit dem Verhalten ihr gewünschtes Ziel und wird in ihrem Verhalten bestärkt.

Körperliche Ursachen

Bei sehr gesprächigen Katzen solltest du unbedingt abklären lassen, ob organisch alles in Ordnung ist. Häufiges Miauen ist beispielsweise ein Symptom einer Funktionsstörung der Schilddrüse. Deine Katze könnte eine Schilddrüsenüberfunktion haben, die unbedingt behandelt werden sollte. Miaut deine Katze, während die im Katzenklo sitzt, können das Hinweise auf Schmerzen sein. Kläre also unbedingt ab, ob nicht vielleicht eine Erkrankung dahintersteckt und deine Katze Hilfe braucht.

Vor dem Fenster

Vor allem Freigängerkatzen signalisieren oft, wenn sie gerade raus möchten. Du kannst eine chipgesteuerte Katzenklappe einsetzen, um deiner Katze den Gang ins Freie zu erleichtern. Auch Haus- und Wohnungskatzen sitzen gerne miauend am Fenster, wenn sie etwas Spannendes beobachten. Oft geben sie schnatternde Laute von sich. Das passiert vor allem, wenn sich kleine Beutetiere vor den Fenstern tummeln.


Wie gewöhne ich meiner Katze das Miauen ab?

Wenn du die Ursache für das Miauen gefunden hast, kannst du das Verhalten erfolgreich abbauen.

Die 3 häufigsten Ursachen und Lösungen:
  1. Langeweile

Katzen wollen beschäftigt werden! Sie brauchen nicht nur eine körperliche Auslastung, wie z.B. beim Spielen, Klettern oder Jagen. Noch wichtiger ist die kognitive Auslastung. Das kannst du durch Futterspiele oder Klickertraining erreichen. Wenn das Köpfchen deiner Katze angestrengt wird, braucht sie danach Ruhephasen, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten und sich zu erholen. Wenn du nachts wieder durchschlafen möchtest, dann laste deine Katze vor dem Schlafengehen effektiv mit einem gezielten Training aus.

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  1. Aufmerksamkeit

Deine Katze hat bisher gelernt, dass sie durch ihr Jammern und Miauen etwas erreicht. Wenn du ihr dieses Verhalten abgewöhnen möchtest, hilft vor allem eins: Ignorieren. Jede Art der Aufmerksamkeit belohnt das Miauen deiner Katze. Positive Aufmerksamkeit kann ein Streicheln, Füttern oder Streicheln sein. Aber auch negative Aufmerksamkeit belohnt in diesem Fall das Miauen. Negative Aufmerksamkeit kann z.B. Schimpfen sein. Ignorieren bedeutet in dem Fall, dass du deiner Katze keine Art der Aufmerksamkeit schenkst. Nach einiger Zeit wird sie merken, dass sie das Jammern und Miauen nicht an das gewünschte Ziel bringt. Stelle dich darauf ein, dass es einige Tage bis wenige Wochen dauern kann, bis sich eine Veränderung zeigt. Da ist deinerseits Durchhaltevermögen gefragt.

  1. Medizinische Gründe

Prüfe auf jeden Fall die Schilddrüsenwerte deiner Katze (Blutbild). Wenn deine Katze bei Berührung miaut oder sich abwehrend verhält, lohnt sich eine Abklärung des Bewegungsapparats bei einer Tierphysiotherapeut:in oder Tierorthopäd:in. Vielleicht hat sie sich ein Nerv eingeklemmt oder hat Verspannungen im Rücken. Miaut deine Katze, wenn sie das Katzenklo benutzt, solltest du Niere, Blase und den Kot untersuchen lassen. Vielleicht stecken Blasensteine dahinter oder sie hat Schmerzen, wenn sie Kot ablässt.


Du bist dir nicht sicher, ob das Miauen deiner Katze noch normal ist? Lass dich einfach unverbindlich beraten und finde heraus, welcher Lösungsansatz bei deiner Katze funktioniert!

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